Mit Beginn der Heizsaison sollten Hausbesitzer ihre Elektroinstallation prüfen – Fachbetriebe geben Tipps für mehr Sicherheit und Energieeffizienz.
Wenn die Tage kürzer werden, läuft zuhause die Technik auf Hochtouren – Licht, Heizung und Weihnachtsbeleuchtung sorgen für Behaglichkeit, verlangen aber der Elektroinstallation einiges ab. Gerade jetzt zeigt sich, ob die Ausstattung den höheren Anforderungen gewachsen ist.
„Der Herbst ist der ideale Zeitpunkt, um die Elektroinstallation zu überprüfen“, erklärt Andreas Habermehl, Geschäftsführer Technik und Berufsbildung des ZVEH. „Viele Hausbesitzer unterschätzen außerdem, wie wichtig regelmäßige Wartung von Rauchwarnmeldern, Außensensoren und Weihnachtsbeleuchtung ist.“
Die Innungsfachbetriebe der E-Handwerke wissen, worauf es ankommt – und wie moderne Smart-Home-Lösungen zusätzlich Energie und Kosten sparen können.
Rauchwarnmelder und Co.: Lebensretter brauchen Pflege
Rauchwarnmelder sind in allen Bundesländern vorgeschrieben – sie schützen aber nur, wenn sie regelmäßig gewartet werden. Zu Beginn der Heizperiode sollten daher alle Geräte überprüft werden: Funktionstest per Prüftaste, Batteriekontrolle und Reinigung der Sensoren.
„Viele Brände ereignen sich in den Wintermonaten, wenn Heizungen und Kaminöfen verstärkt genutzt werden“, so Habermehl. „Ein defekter Rauchwarnmelder kann im Ernstfall Leben kosten.“
Für Haushalte mit Kaminöfen, Gasthermen oder offenen Kaminen empfiehlt sich zusätzlich ein Kohlenmonoxid-Melder. Vernetzte Smart-Home-Systeme erhöhen die Sicherheit deutlich: Sie alarmieren gleichzeitig in allen Räumen und informieren per Push-Nachricht, wo Gefahr erkannt wurde – auch unterwegs. Intelligente Szenarien können außerdem Rollläden öffnen oder Beleuchtung einschalten, um Fluchtwege zu sichern. Besonders Familien und Senioren profitieren von dieser Technik.
Außenbeleuchtung: Sicherheit und Komfort im Dunkeln
Die frühe Dunkelheit stellt besondere Anforderungen an die Außenbeleuchtung. Bewegungsmelder und Dämmerungssensoren sorgen automatisch für gut beleuchtete Eingangsbereiche, Gartenwege und Zufahrten. Damit sie zuverlässig funktionieren, sollten Sensoren regelmäßig von Laub, Schmutz und Spinnweben befreit und Leuchtmittel geprüft werden. Auch die Einstellungen verdienen einen Blick: Passen die Helligkeitsschwellen? Erfasst der Bewegungsmelder den richtigen Bereich? Nur Produkte mit passender IP-Schutzklasse sind für den dauerhaften Außeneinsatz geeignet.
„Intelligent gesteuerte Außenbeleuchtung erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern spart auch Energie“, betont Habermehl.
Praktische Zusatzfunktionen sind etwa Anwesenheitssimulation im Urlaub oder das Einschalten per Sprachbefehl.
Weihnachtsbeleuchtung und Elektrogeräte sicher nutzen
Lichterketten, Leuchtfiguren und Adventsdeko gehören zur dunklen Jahreszeit – bergen aber Risiken, wenn sie beschädigt oder veraltet sind. Vor dem ersten Einsatz sollten Kabel, Stecker und Leuchtmittel gründlich geprüft werden.
„Wer auf LED-Technik umsteigt, senkt den Stromverbrauch um bis zu 90 Prozent“, so Habermehl. „Moderne LED-Lichterketten entwickeln kaum Wärme und sind sicherer als herkömmliche Glühbirnen.“
In der Winterzeit steigt der Strombedarf grundsätzlich: Neben der Dekobeleuchtung beanspruchen Heizlüfter oder Zusatzlampen die Stromkreise stärker. Wird zu oft zur Mehrfachsteckdose gegriffen, droht Überlastung. Wer dauerhaft mehr Anschlüsse benötigt, sollte vom Fachbetrieb zusätzliche Steckdosen installieren lassen – das ist sicherer und komfortabler als provisorische Lösungen.
Smart Home: Mehr Komfort und Effizienz
Wer ohnehin die Elektroinstallation überprüft, kann auch über intelligente Vernetzung nachdenken. Smart-Home-Systeme steuern Beleuchtung, Heizung und Geräte zentral – per App, Zeitschaltung oder automatischem Szenario. Das spart Energie und erhöht den Komfort: Licht schaltet sich automatisch aus, Rollläden fahren bei Dunkelheit herunter und unterstützen die Wärmedämmung, die Heizung passt sich dem Bedarf an. Die Nachrüstung ist oft einfacher als gedacht und amortisiert sich meist innerhalb weniger Jahre.
Fachbetriebe beraten individuell
Die Elektrofachbetriebe der E-Handwerke bieten umfassende Beratung für einen sicheren und energieeffizienten Winter. Sie prüfen bestehende Installationen, geben Modernisierungsempfehlungen und planen maßgeschneiderte Smart-Home-Lösungen. Passende Innungsfachbetriebe finden Interessierte unter: https://www.elektroniker-innung.de/einnung/mitglieder
Jetzt Elektro-Winter-Haus-Check machen:
1. Rauchwarnmelder prüfen: Funktionstest per Prüftaste, Batterien kontrollieren, Sensoren von Staub befreien.
2. Außenbeleuchtung checken: Bewegungsmelder und Dämmerungssensoren reinigen, Leuchtmittel testen, Einstellungen anpassen.
3. Weihnachtsbeleuchtung kontrollieren: Kabel und Stecker auf Beschädigungen prüfen, nur IP-geschützte Produkte für außen verwenden, auf LED-Technik setzen.
4. Mehrfachsteckdosen entlasten: Überlastung vermeiden, bei Bedarf zusätzliche Steckdosen vom Fachbetrieb installieren lassen.
5. Smart-Home-Beratung einholen: E-Handwerksbetrieb kontaktieren, individuelle Energiespar-Lösungen prüfen lassen.
Quelle: Bild/Text: ArGe Medien im ZVEH


